Das Tempo unseres Lebens wird immer schneller.
Multitasking ist ein gebräuchliches Wort geworden und spiegelt die Beschleunigung unseres Alltages wider.
Es erscheint uns fast selbstverständlich mehrere Anforderungen zur gleichen Zeit zu erfüllen.
Bei manchen Menschen lösen längere Momente des "Nichts-Tuns" regelrecht Nervosität aus.
Zeit, Ruhe und Stille sind fast schon Luxus für uns geworden. Dabei sind Ruhephasen für unseren Körper und vor allem für unsere Psyche ebenso wichtig wie ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf.
Achtsamkeit ist deshalb in den letzten Jahren regelrecht ein Modewort geworden und erhält auch von wissenschaftlicher Seite immer mehr Rückendeckung.
Was genau ist damit gemeint, mit dieser "Achtsamkeit"?
Achtsam zu sein bedeutet, seine Aufmerksamkeit absichtlich auf den gegenwärtigen Augenblick zu richten.
Wenn ich achtsam bin, achte ich darauf, was jetzt gerade geschieht, was ich jetzt gerade mit meinen Sinnen wahrnehmen kann, OHNE das Wahrgenommene zu bewerten.
Vor einigen Jahren habe ich folgende Geschichte gelesen. Sie drückt auf einfache Weise, aber sehr klar aus, was mit Achtsamkeit gemeint ist.
Ein weiser alter Mann, der eine ungeheure Ruhe ausstrahlte, wurde von einem geplagten Menschen gefragt:
"Wie machst Du das, immer so ruhig zu sein?!
"Ganz einfach", antwortete der Weise, "wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich höre, dann höre ich und wenn ich spreche, spreche ich!"
"Wie, das verstehe ich nicht?" erwiderte der Andere. "Das tue ich doch auch! Trotzdem bin ich so nervös!"
"Nein", sprach der Weise, "Du machst es anders: wenn du sitzt, dann stehst du schon; wenn du aufstehst, gehst du schon; wenn du isst, arbeitest du schon; wenn du hörst, sprichst du schon!" Das ist ein großer Unterschied!"
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